Tag 18 - zur Unterbrechung.....war klar.... :-(

Tag 18

Heute wurde mein Bruder beerdigt. Diese unermessliche Trauer möchte ich doch lieber wirklich privat halten. Ich hoffe, Ihr versteht das.

Nach der Beerdigung hatte ich meine Schwägerin zu uns nach Hause geholt. Mein Freund fragte mich vorher, als ich noch nicht wußte, dass ich mit dem Auto fahren musste, ob auch ein Glas Wein zum Essen mittrinken würde. Ein ganz klares und überzeugtes "Nein" war meine Anwort. 

So leerten mein Freund und meine Schwägerin zusammen beim Essen die Flasche Wein, die seit einer Woche offen im Kühlschrank stand.

Meine Schwägerin fragte mich, in Anbetracht, dass ich sie mit dem Auto wieder nach Hause fahren musste, ob mir nicht das Herz bluten würde, weil ich nichts trinken könne. Nein, sagte ich, wirklich nicht! Und je länger ich keinen Alkohol trinke, habe ich das Gefühl, dass ich auch umso weniger Lust darauf habe, bwz. dass ich ihn vermissen würde. Komisch ist das schon. Vielleicht auch nur eine augenblickliche Phase? Mein Freund bemerkte auch, dass er ganz überrascht sei, dass ich das nun so konsequent durchhalte.....und wir fahren ja bald an die Mosel über´s Wochenende.....

Nun, darüber mache ich mir auch so meine Gedanken,...ob ich es dafür unterbrechen werde? Das wäre im Prinzip ziemlich dumm.

Andererseits sollte man den Urlaub auch richtig genießen und dazu gehörte bislang auch immer ein gutes Mosel-Weinchen dazu. Andererseits richtet sich das gegen meinen Selbstversuch....doch wenn ich diesen damit unterbreche und mich danach direkt wieder an die von mir selbst aufgestellten Regeln halte....wäre das so schlimm? Ich bin mir noch unschlüssig.

Denn, wenn das so einfach wäre, wäre ich nicht auf derartige Selbstversuche angewiesen. Ich habe gesehen, wohin übermäßiger Alkoholkonsum führt. Und ich weiß auch, dass ich selbst kein Mass halten kann. Und dass ich auch nicht länger als ein paar Wochen abstinent bleiben kann. 

Anfangs bin ich völlig euphorisch - dann schmeiße ich irendwann die Flinte ins Korn.....ich kenne mich....leider.....


Direkt am nächsten Tag.....

hat es mich dann doch umgehauen... Wir hatten mit meiner Schwägerin ausgemacht, dass wir alle zum Griechen zum Essen rübergehen.

Immer habe ich dort mit meiner Schwägerin Altbier getrunken. Aber Essengehen muss man nicht immer unbedingt mit Altbier verbinden, oder? 

Doch ich war zu labil, diese Gewohnheit zu brechen. Mehr als 17 Tage habe ich nicht durchgehalten.... Ich hätte wirklich beim Wasser bleiben sollen.... Was bitte, ist daran so schwer?

Ich denke, ich habe schon so sehr am Vortag mit dem Gedanken an eine Unterbrechnung in Bezug auf den bevorstehenden Mosel-Urlaub gespielt, so dass es mir jetzt total egal war, ob ich nun jetzt unterbreche oder spätestens zum Urlaub.... Ein Scheiß-Egal-Effekt??!

Was da vielleicht noch hinzu kommt (und bitte, ich mache die Autorin jetzt nicht dafür verantwortlich, sondern einzig und allein mich!), dass ich das Buch, welche ich anfangs genannt habe, gerade ausgelesen habe. Darin schrieb Susanne Karloff, dass man den Genuss auch mitnehmen muss, man sollte es halt nur nicht übertreiben. Tja, das passte zeitlich ja perfekt in meinen Ablauf....nur dass ich niemals Maß halten kann - es noch niemals konnte und es wohl auch niemals werde.....leider. Aber ist diese Erkenntnis es nicht wert, dass man sich noch eine weitere Chance einräumt? Also später?

Und so habe ich mit meiner Schwägerin traditionell ein Altbier und einen Ouzo getrunken. Ok, es wurden dann zwei Alt (à 0,3 l) und zwei Ouzo (à 3 cl) und Zuhause angekommen musste es dann noch ein weiter Ouzo direkt aus dem Eisfach sein, der allerdings viel stärker war und überhaupt nicht schmeckte....doch habe ich den Alkohol gemerkt und nachts konnte ich - wie zu erwarten war - nicht gut schlafen, was auch am Überfressen im Restaurant gelegen haben mag. Denn beim Griechen bekommt man immer sehr gutes Essen - aber viel zu viel....und dann noch der Alkohol...., da muss man sich nicht wundern..... :-(

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